Über mich

„Sie schwärmt für Hellgrün“ sagte meine Mutter zur Verkäuferin bei Hettlage, einem schönen Modegeschäft am Stachus in München der siebziger Jahre, das es längst nicht mehr gibt. Es war das erste Mal, dass meine Mutter mit mir einen Rock einkaufen ging, man nähte damals alles selbst oder vererbte, trug auf, ich habe diesen Satz nie vergessen, weil er etwas Wesentliches über mich aussagt: Ich liebe Farben und ja, ich bin schwärmerisch. Ich bekam dann einen hellgrünen Minirock mit weißen Knöpfen aus Plastik, den ich gefühlt Tag und Nacht trug. 

Farben und Muster bei Kleidung waren mir früh wichtig- und sind heute Teil meines Berufes und meiner Passion. Ich habe viel gemalt als Kind. Mit vier Jahren wollte ich Maler werden, oder Bäuerin, wir waren oft in der Schweiz im Urlaub, dort gabs Kühe und wir durften mit in den Stall. (Oder Briefträger, aber das hat mir nur meine Mutter eingeredet wegen Henri Rousseau, dem Zöllner, der ein naiver Maler war.)
 
Mit zwei Geschwistern und später einem Pflegebruder wurde ich groß, in Germering bei München und Eichenau, wo ich dann in die Schule kam. In der vierten Klasse wurde ich sogar Klassensprecherin, „weil ich so gut malen konnte“, wie meine Mitschüler fanden. Das Sekretariat fand ich aber nie - ich erinnere mich noch mit Schrecken an die grauen endlosen Flure.
Das Schönste dann am Viscardi Gymnasium war der Chor und der Töpferkurs, den unsere Kunstlehrerin Frau Krainz viele Jahre am Nachmittag mit liebenswürdiger Gelassenheit gab. Die Kunsträume, die Kunstlehrer faszinierten mich und so wuchs der Wunsch, Ihnen nachzueifern. 
Ich studierte dann in München an der Uni und fing mit 20 an der Kunstakademie an. Eine aufregende aber persönlich sehr schwierige Zeit für mich. 
Es folgten 20 Jahre Kunsterzieherin am Gymnasium Immenstadt. Auch nicht leicht! Das Schönste war aber, wenn ich Kindern und Jugendlichen Mut machen konnte, an sich zu glauben, beim Theaterspielen, Malen, Zeichnen, Basteln, Schreiben etc...wie viele sind doch begabt.
Ins Allgäu kam ich, weil ich im Referendariat einen Zettel ausfüllen musste, mit Wünschen wo man hin wollte - ich gab allen Städten mit Bergen eine Eins. Meine Eltern, beide Kriegskinder, habe ich nie fröhlicher erlebt als beim Bergsteigen- dort waren sie ausgelassen, wenn der Gipfelanstieg erreicht war, alles von ihnen abfiel und man zusammen ins Tal runter rannte. So verbinde ich mit den Bergen: Lebensfreude, Heiterkeit in der Familie, Glück! 

In Eichenau gab es die „Töpfer-Inge“, eine Keramikwerkstatt, zu der wir oft gepilgert sind um zuzusehen. Der Drehprozess an der Töpferscheibe hat mir damals schon gefallen, so schnell wie sich die Form unter den Händen des Töpfers veränderte, je nachdem, wie er seine Hände einsetzte, das faszinierte mich. Ich sehe mich heute noch dort stehen - und staunen. 
Ich mag gutes Design, liebe das Bauhaus aber auch sonst gut Gestaltetes, Modernes und Altes. Nostalgisches mag ich, den wundervollen Jugendstil, auch Volkskunst. 
Ich muss viel allein sein, um kreativ sein zu können. Das vollzieht sich in der Stille. Dafür braucht es Rückzug und Raum, Zeit, Muße.

Irgendwann fiel mir auf, ich liebe schönes Geschirr und habe ein ausgesprochenes Faible für ungewöhnlich schöne, gemusterte Stoffe. Irgendwann wurde mir klar: Mein Urgroßvater war Teilhaber einer Stofffabrik in Sindelfingen gewesen, mit Jaquardwebstühlen, die subtile Muster weben können...

Und seit Kindheit träume ich von Wandteppichen, diesen ungewöhnlichen Wunsch habe ich mir erfüllt und schon einige nach eigenen Motiven weben lassen. 

In mir verbindet sich der Ingenieurgeist meines Vaters (das Erfinden, wie kann man etwas optimieren, konstruieren, entwickeln,...) mit dem Geist meiner Mutter, die für Poesie schwärmte, viele Gedichte auswendig konnte, schön sang aber auch die Bohrmaschine in Hauswände stemmte, dass ich als Kind Angst bekam. Sie baute viele Möbel für uns, aber immer Zweckmäßiges!
Nähen habe ich von ihr und in der Schule gelernt, – nach angeblich über 100 Puppenkleidern, die sie gezählt haben will – fing ich für mich selbst an zu nähen, indem ich Blusen auf den Boden legte und den Schnitt abpauste. Dass ich nach dem Abitur keine Schneiderlehre machen durfte, wurmt mich bis heute. Ich studierte dann eben Kunst und Malerei, wie ich es als Kind schon vorgehabt hatte… Denn ich fühlte, wenn ich mich nicht traue, habe ich mein Leben nicht gelebt! Die erste Handlung, nachdem ich meine Prüfungen hinter mir hatte, war, eine Woche zu meiner Großmutter zu fahren und mir danach bei „Kurz und fündig“ für 50 DM eine gebrauchte Nähmaschine zu kaufen. 

Meine Inspiration? Die Kunst aller Zeiten und vieler Völker und natürlich die Natur, Blumen, Pflanzen, Vögel- was man an meinen Designs unschwer erkennen kann, die ich mir alle selbst erarbeitet habe. Wenn ich Muße habe kann ich tagelang mit meinen Skizzenbüchern verbringen und Zeichnen, Nachdenken, Entwerfen, ich liebe diese innere Stille und Magie der Kreativseins, wie eins aus dem anderen entsteht. 

Ich wollte immer einen Beruf haben, bei dem man mit den Händen arbeitet. Ein Handwerk lernen. Malerin sein. Ich stellte mir das natürlich sehr romantisch vor. 
Die Einzige, die meine künstlerische Studienwahl wirklich gut fand, war meine geliebte, wundervolle Großmutter - und dafür bin ich ihr bis heute noch unendlich dankbar! Und dass ich ihr auch noch ziemlich ähnlich sehe, je älter ich werde, freut mich.


Lebenslauf und künstlerischer Werdegang

1969 in München geboren, aufgewachsen in Germering und Eichenau bei München
1988 Abitur, Kunst Lk Viscardi Gymnasium Fürstenfeldbruck/Buchenau
1988 - 90 Studium LMU München Hauptfach Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie
1989 - 90 Steinmetzpraktikum Fa. Karl Oppenrieder, Ungererstraße München
1990 - 95 Studium an der Akademie d. bild. Künste München, Malerei und Grafik / Kunsterziehung 
                bei Gerd Dengler und Horst Sauerbruch, 1. Staatsexamen als Jahrgangsbeste
1996 - 97 Domagkstraße Ateliers München, freischaffende künstlerische Tätigkeit, Malerei
1997 - 99 Referendariat Passau und Zweigschule Grafenau, 2. Staatsexamen
1999 - 2019 Lehrtätigkeit als Kunsterzieherin am Gymnasium Immenstadt im Allgäu, 
                 Fächer Kunst, Theater, Werken, kreatives Schreiben. Beendigung des Lehrtätigkeit 2019,
                 während diesen 20 Jahren diverse Kunst-Projekte mit Schülern

Seit 1990 Ausstellungen mit Malerei und Grafik im In- und Ausland 
Neun Einzelausstellungen und diverse Gruppenausstellungen und mehrere lyrische Lesungen

Mein Weg zur Keramikerin: 
1979 - ca. 86 Keramikwerkstatt am Viscardi - Gymnasium bei der Kunstlehrerin Nora Krainz
1990 - 94 Experimente mit Ton im Kunststudium
2010 - 12 Sommerakademie Drehkurse Landshut bei Wiltrud Wagner

Lehre zum Gesellen/ Keramikmeister in Etappen mit zwei Sabbatjahren in Landshut:
2013/14   1.BFS Jahr Keramikschule Landshut (Sabbatical)
2016/17   2.BFS Jahr (Sabbatical)                 
2019/20   3.BFS Jahr, Abschluss mit dem Gesellenbrief der Keramikschule Landshut 2020
2020 - 22 Arbeit im Atelier in Immenstadt
2022 erster Stand am Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen
2022 - 24 Meisterausbildung Keramikschule Landshut, 
Abschlüsse Meisterprüfung und staatlich geprüfte Keramikdesignerin, Landshut 2024

Ausstellungen mit Keramik
Literaturhaus Allgäu 2016 
2019 Kunstnacht Kempten im AÜW 
2020 Stadthausgalerie Sonthofen, Helmut Schmid Schmuck u. BrillenBauer Immenstadt
seit 2020 ständige Ausstellung im Atelier Molda, Freistadt bei Linz
2022 SCHUBladen Sonthofen, Gesellenstück und andere Keramiken und 1. Stand in Höhr - G.
Keramikschule Landshut, Dannerprojekt 2017 und 2023, Geselle 2020, Meisteraustellung 2024
2024 Designmarkt Schloss Immenstadt

Mitgliedschaften: 
Birgit Hefter ist seit 2020 als bayrische Keramikkünstlerin Mitglied der Künstlergruppe um Martin Molda in Freistadt bei Linz / Österreich 
Mitglied im BBK Schwaben-Süd und der Brucker Künstlervereinigung FFB

Preise und Auszeichnungen:
1977 1. Preis im Malwettbewerb der kath. Kirche Eichenau bei den Achtjährigen
1988 Buchpreis fürs LK-Abitur im Fach Kunst
1991 Nachwuchskunstpreis des Landkreises Fürstenfeldbruck
2009 Zötler- Kunstpreis „Das kleine Format“ zum Thema Mensch
Auflistung der Ausstellungstätigkeit mit Malerei und Grafik

Ausstellungsbeteiligungen: (Auswahl)
1990-95 Ausstellungen der Klassen Dengler und Sauerbruch
1991 Kunstpreisausstellung des Landkreises FFB, Nachwuchskunstpreis für eine dreiteilige Grafik
1992 Frei-Raum Eichenau, mit Guido Keiner und Anja Niedring
um 1993 Mitglied in der Artothek Eichenau, Ausstellung des Abwasserverbandes, Ankauf 
seit 1997  Mitgliederausstellungen der Fürstenfeldbrucker Künstlervereinigung
seit 2000 Mitgliederausstellungen d. ehem. Eichenauer Künstlerkreises im evang. Gemeindehaus
seit 2005 „Die Südliche“ Kunstausstellung des südlichen Oberallgäus
2007 Künstlercafé Kempten, zusammen mit Schülern ihres Kunst-LKs, Gymnasium Immenstadt 
2007 „EichenArt“ zur 100-Jahrfeier Gemeinde Eichenau im kath. Pfarrzentrum
2015 Kunstpreisausstellung des Landkreises Fürstenfeldbruck 
2016 Interartex, Art Gallery Quirinus in Köping, Schweden und Budapest, Ungarn
2018 „Hope is maybe“ Kurator Michael Härteis, Ausstellung München Flughafen u.a.
seit 2018 Künstlerkreis Wertach Beteiligungen, z.B. „Schwarz?weiß“ u.a. 
2019 Kunstnacht Kempten, eigene Ausstellung (siehe Keramik) im AÜW

Einzelausstellungen:
1992 Landratsamt Fürstenfeldbruck
1998 Schwabinger Krankenhaus
2008 „Gestreiftes im Quadrat“ Kulturwerkstatt Sonthofen mit erster lyrischer Lesung
2008 „Spieglein, Spieglein“ Mosaikspiegel bei BrillenBauer Immenstadt
2009 Ausstellung mit Lesung im Literaturhaus Allgäu, Immenstadt
2012 Ausstellung mit Lesung im Café Herlein, am Piano Birgit Hefter, Sonthofen
2016 Ausstellung mit Lesung im Literaturhaus Allgäu, am Piano Günter Kielwein, Immenstadt
2020 Helmut Schmid Schmuck, Immenstadt
2022 SCHUBladen Sonthofen, (siehe Keramik)

Öffentliche Ankäufe:
Gemälde „POEM“ Literaturhaus Allgäu in Immenstadt im Allgäu
Landschafts- Grafik, Stadt Sonthofen 

Kurzvita: 
Birgit Hefter ist in München geboren, in Germering und Eichenau aufgewachsen und später in FFB zur Schule gegangen. Schon in ihrer Kindheit und Jugend hat sie viel gemalt und gewerkelt. 
Erste Keramikerfahrungen konnte sie bei Frau Krainz im Gymnasium Buchenau sammeln, deren Töpferkurse sie über Jahre nachmittags besucht hat. Nach dem inspirierenden Kunst-Leistungskurs und Sommerakademien in Neuburg /Donau fing sie mit Kunstgeschichte u. Geisteswissenschaften an der LMU München an, wechselte nach einem Steinmetzpraktikum erfolgreich an die Akademie der bild. Künste München, wo sie Malerei /Grafik und Kunsterziehung studierte. Bestes erstes Staatsexamen von 32 Kunsterziehern. Nach dem Referendariat in Passau Umzug ins Allgäu, Lehrtätigkeit am Gymnasium Immenstadt für Kunsterziehung. Sie lebt und arbeitet seit 1999 dort am Fuße der Alpen. Mit 40 Jahren Hinwendung zur Keramik, Keramikausbildung in Etappen in Landshut, Ausscheiden aus dem Schuldienst 2019 nach 20 Dienstjahren, um sich ganz der Kunst zu widmen. Gesellenprüfung 2020 und Meisterprüfung als Keramikerin 2024. Sie ist zusätzlich  staatlich geprüfte Keramikdesignerin (Doppelabschluss an der staatlichen Meisterschule für Keramik in  Landshut).

 

Ateliers:
Seit März 2025 teilt sie sich zusammen mit der Gröbenzeller Malerin Susanne Meyer ein Künstler-Atelier in Puchheim Bahnhof bei München, in der Bäumlstraße 15a und errichtet ein Ladenatelier in Fischen im Allgäu, Burgstr. 2. Sie wohnt und arbeitet in 87509 Immentadt, Marienplatz 10. 

 

Kontakt:

Birgit Hefter birgit.hefter@web.de, 08323/8072008, mobil 017684760708